
18/06/2025 0 Kommentare
Oratorienkonzert der Kantorei an St. Petri
Oratorienkonzert der Kantorei an St. Petri
# Kirchenmusik

Oratorienkonzert der Kantorei an St. Petri
Das ORATORIENKONZERT der Kantorei an St. Petri findet in diesem Jahr im Sommer statt, am ersten Wochenende der beginnenden Sommerferien: Sonntag, 13. Juli 2025 um 17:00 Uhr in der Petrikirche.
Das Konzertprogramm ist dem reichen kirchenmusikalischen Schaffen von Wolfgang Amadeus MOZART (1756 – 1791) gewidmet. Auf dem Programm stehen drei Werke aus unterschiedlichen Schaffensphasen dieses musikalischen Genies, jedes für sich ein absolutes Meisterstück in einer Mischung aus emotionaler Tiefe und festlicher Strahlkraft Mozartischer Kirchenmusik.
Eröffnet wird das Konzert mit der Missa in C-Dur, KV 317, der sogenannten „Krönungsmesse“ für Soli, Chor und Orchester. Mozart komponierte sie 1779 in Salzburg, vermutlich für den Ostergottesdienst im Salzburger Dom anlässlich seiner Berufung ins Amt des Hoforganisten. Später erhielt das Werk seinen Beinamen, da es bei Huldigungsfeiern im Wiener Kaiserhaus mehrfach erklang, z.B. bei der Krönung Franz I. als Kaiser von Österreich im August 1792 oder bei Feierlichkeiten für Maria Theresia. Die Messe vereint feierliche Würde mit sanglicher Leichtigkeit und musikalischem Prunk. In ihrer ausgewogenen Verbindung von liturgischem Ernst, konzertanter Wirkung und sehr persönlichem Ausdruck gehört die Krönungsmesse zu Mozarts populärsten geistlichen Kompositionen.
Als zweites Werk folgt mit der berühmten Motette „Exsultate, jubilate“ KV 165 ein wahres Feuerwerk von ausgelassener Freude und höchst anspruchsvoller Virtuosität. Mozart schrieb dieses Glanzstück 1773 für den bekannten Kastratensänger Venanzio Rauzzini während eines Aufenthaltes in Mailand. Die Solokantate verlangt einer Sopranistin alles an Können ab: glanzvolle Koloraturen, feinsinnige Linien und eine große Spannweite zwischen überschwänglichem Jubel und andächtigem Gebet. Das abschließende Alleluja“ zählt wohl zu den bekanntesten Soloszenen in Mozarts sakralem Werk.
Nach so viel überschwänglicher Freude und sprühender Energie bringt Daniel Tappe an der Späth-Orgel ein wenig Ruhe hinein mit dem Andante F-Dur für eine Walze in eine kleine Orgel KV 616.
Im Winter 1790/91 schrieb Mozart für das Wachsfiguren- und Kuriositätenkabinett des Grafen Deym alias Monsieur Müller mehrere Stücke für sogenannte Orgelwalzen, darunter die heute meist auf der Orgel gespielten f-Moll-Fantasien KV 594 und KV 608 sowie das Andante F-Dur, KV 616. Mithilfe einer Stiftwalze, auf die das Musikstück aufgeschlagen bzw. -gepresst wurde, setzte man einen Automatismus in Gang, der ohne Zutun eines Musikers ein Orgelstück erklingen ließ. Dass solche automatischen Orgelwerke die technikbegeisterten Bürger der Aufklärungszeit in Staunen versetzten, mag nicht verwundern. Beschreibungen aus der Zeit belegen, wie tief diese Mozartsche Musik die Wiener beeindruckte. Einem Brief vom Oktober 1790 kann man entnehmen, wie „mühselig“ die Arbeit an einem solchen Stück war, da die Pfeifen des Orgelwerks allzu „kindisch“ klängen, wie Mozart befand. Nichtsdestotrotz ist dieses liebliche Andante ein zauberhaftes Intermezzo, deren sanfte F-Dur-Melodie nicht von Ungefähr an Papageno aus Mozarts berühmtester Oper „Die Zauberflöte“, ebenfalls in seinem Todesjahr 1791 entstanden, erinnert.
Den Höhepunkt und Abschluss des Konzertabends bilden die Vesperae solennes de Confessore, KV 339 für Soli, Chor und Orchester. Die sechs Sätze beinhalten fünf Psalmen und ein Magnificat und sind reich an Kontrasten und tiefem Ausdruck. Mit strahlenden Chorsätzen, innigen Soli und orchestralem Glanz bilden die Vespern ein großes Spektrum an Klangfarben.
Diese drei Werke präsentieren Mozart als einen Komponisten, der mit jugendlichem Elan, seinem Glauben und unerschöpflicher Musikalität die liturgische Musik seiner Zeit erneuerte und sie zugleich zu zeitloser Schönheit führte.
Neben der Kantorei an St. Petri wirken als Vokalsolisten Myriam Anna Dewald (Sopran), Anna-Maria Koßbau (Alt), Richard Resch (Tenor) und Moritz Kugler (Bass) sowie Daniel Tappe (Orgel) und ein Projektorchester der Musikschule Soest mit. Die musikalische Gesamtleitung hat Kantorin Annette Elisabeth Arnsmeier.
Karten zu 28 €, 20 €, 15 €, 10 € und 5 € (nummerierte Plätze, bis 18 Jahre freier Eintritt, Studierende zahlen die Hälfte) erhalten Sie ab dem 16. Juni 2025 im Gemeindebüro, Petrikirchhof 10, Tel. 02921-13000 und in der Ritterschen Buchhandlung, Grandweg 1a.
Alternativ können Eintrittskarten auch online erworben werden über https://eventfrog.de/mozartinsoest
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